just fair joy in Hamburg

Über just fair joy

just fair joy wurde von mir, Julia, gegründet. 

In den letzten Jahren hat sich meine Denkweise in einigen Punkten verändert. 

Ich wusste natürlich "eigentlich" schon deutlich länger, wie vermutlich die meisten Menschen, dass wir nicht gut mit unserem Planeten umgehen. Dass wir ihn nicht so gut pflegen, wie man eben etwas pflegen sollte, das man noch lange in einem guten Zustand erhalten möchte. Und dieses Gefühl, dass wir unseren Planeten in vielerlei Hinsicht zu stark überstrapazieren, hat sich noch einmal deutlich verstärkt in den letzten Jahren.

Auch sind unsere Herstellungsprozesse häufig sehr ungerecht. Viele Menschen, vor allem, aber nicht nur, im globalen Süden, werden in Produktionsprozessen sehr vieler Branchen ausgebeutet.

Früher habe ich die solche Missstände achselzuckend als "normal" und nicht veränderbar hingenommen. Zumindest habe ich keinerlei Handlung für mich daraus abgeleitet. Vor allem aber in den letzten Jahren, habe ich diese Missstände immer stärker hinterfragt und mein Handeln verändert.

Das Problem mit der Modeindustrie

Einer der ganz großen Bereiche, in denen wir den Planeten und auch die am Prozess beteiligten Menschen sehr stark überstrapazieren, ist die Modeindustrie. Das liegt aber nicht ausschließlich an "der Modeindustrie" an sich, sondern auch an den Verbrauchern, also an uns allen. Bei uns entsteht der Bedarf, auf den die Industrie reagiert.

Kauf von vielen Kleidungsstücken

Wir kaufen zu viel

In der Modeindustrie ist das „Überstrapazieren“ häufig Teil des Geschäftsmodells. Fast Fashion ist per Definition das Gegenteil von Nachhaltigkeit. Aber wie kam es überhaupt zu der Fast Fashion Invasion? Unsere immer größere Nachfrage nach Kleidung, und zwar wirklich VIEL Kleidung, ist der Grund. Der Absatz von Kleidung hat sich z.B. in Deutschland zwischen 2002 und 2015 verdoppelt. Gleichzeitig tragen wir unsere Kleidung nur noch halb so lange wie vor 15 Jahren. Es wird also im wahrsten Sinne des Wortes in Kauf genommen, dass Kleidung nur wenig getragen und nach vergleichsweise kurzer Zeit wieder weggeworfen wird.

Berg aus Altkleidern

Wir werfen zu viel zu schnell weg

Günstige Fast Fashion Hersteller machen es möglich, viel Ware für wenig Geld zu kaufen. Und durch den günstigen Preis verliert der Konsument jegliche Scheu vor dem Kauf, denn „bei dem günstigen Preis kann ich ja nichts falsch machen, selbst wenn ich das Kleidungsstück vielleicht nicht so häufig tragen werde“. Den Gedankengang habe ich an mir selber auch schon erlebt. Dabei wird über den günstigen Preis häufig vergessen, dass durch den Kauf wertvolle Rohstoffe verbraucht werden, die dann nach der kurzen Tragezeit nur noch Abfall sind. Neben dieser enormen Ressourcenverschwendung stellt sich zudem die Frage, wo dieser ganze Müll entsorgt werden soll.

Giftige Chemikalien werden in ein Gewässer entsorgt

Den Preis zahlen andere

Hinzu kommt der unfassbar große CO2 Abdruck der Modeindustrie, die massenhafte Verwendung giftiger Chemikalien, die Wasserverschwendung und -verschmutzung während des Herstellungsprozesses sowie die finanzielle und gesundheitliche Ausbeutung der am Herstellungsprozess beteiligten Menschen. All das tritt in diesem Ausmaß überhaupt erst ein, weil möglichst viel und möglichst billig produziert werden soll. Denn damit der Endpreis so niedrig wie möglich ist, muss die Produktion auch so billig wie möglich sein. Und das bedeutet dann, dass kein Budget vorhanden ist z.B. für die sachgerechte Entsorgung von Schadstoffen. Oder für Schutzkleidung für diejenigen Personen, die mit Schadstoffen in Berührung kommen. Oder den Anbau von Bio-Baumwolle, denn mit Pestiziden gespritzte, konventionell angebaute Baumwolle wächst schneller und hat einen größeren Ertrag. Die billigste Herstellung geht also immer direkt auf Kosten der Umwelt und der beteiligten Menschen.

Ansätze zur Problemlösung

Nachdem ich mich also intensiver mit der Schnelllebigkeit der Modeindustrie und den katastrophalen Auswirkungen beschäftig hatte, wusste ich, dass ich das immer stärker werdende Gefühl des "Überstrapazierens" für mich in konkrete Handlungen überführen wollte. Die Lösungsansätze sind ja naheliegend und auch durchaus bekannt: Ich wollte mehr Qualität als Quantität in meinem Kleiderschrank haben. Eine überschaubare Anzahl an hochwertigen Kleidungsstücken, die ich gerne häufiger und länger trage. Pflege und Reparatur statt Wegwerfen. Auch mal wieder Second Hand Kleidung kaufen. Und wenn ich neue Kleidung kaufe, dann kaufe ich bewusst und überlegt. Und zwar bevorzugt Stücke von Fair Fashion Anbietern, also Kleidung die so umweltverträglich wie möglich, unter fairen Herstellungs- und Arbeitsbedingungen, produziert wird. 

Prinzipiell muss es natürlich auch eine System-Veränderung geben. Es muss gesetzliche Verpflichtungen für Hersteller geben. Die Verantwortung darf nicht ausschließlich an den Verbraucher abgegeben werden. Essentiell ist auch ein Materialkreislauf, so dass die Ressourcen eines Kleidungsstücks am Ende seines Lebenszyklus nicht zu Müll werden, sondern wiederverwendet werden können. Insgesamt gibt es bei diesem Thema also noch sehr viel Verbesserungsbedarf.

Fair Fashion als ein Baustein der Lösung

Glücklicherweise hat das Angebot an Fair Fashion in den letzten Jahren schon deutlich zugenommen. Trotzdem muss es definitiv noch deutlich größer werden, es muss einfach das „neue Normal“ werden.

Ich selbst trage gerne lässige, qualitativ hochwertige und sportlich orientierte Kleidung. Gerne auch mal mit einem Statement. Und das sollten natürlich bevorzugt fair und nachhaltig produzierte Stücke in hochwertiger und langlebiger Bio-Qualität sein, die Spaß und Freude machen. Eben just fair joy. Und, du hast es dir schon gedacht, solche Sachen findest du hier im Shop. 

Vielleicht findest du hier dein neues fair und nachhaltig produzierte Lieblingsteil. Und wenn nichts für dich dabei ist, auch ok. Besser als etwas zu kaufen, das du nur sehr selten tragen wirst. Vielleicht schaust du dann einfach ein anderes Mal wieder vorbei.

Jetzt erstmal: Viel Spaß beim Entdecken!